Whisky in Portwein-Fässern

Ursprung

Portwein ist die portugiesische Version des Sherrys. Hergestellt wird er aus Traubensaft, der anschließend vergoren und danach mit Weinbrand aufgespritet wird. Portwein, auch kurz Port genannt, stammt aus dem Douro-Tal. Genau wie 'Scotch' ist Port heute eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Jeder Portwein stammt somit aus Portugal.

Produktion und Nachbehandlung

Portwein wird aus gegorenem Traubensaft hergestellt. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von Portwein. Der größte Unterschied besteht hinsichtlich Süße bzw. Trockenheit, die durch den Restzuckergehalt bestimmt wird. Weine mit niedrigem Restzuckergehalt werden trocken genannt; die mit hohem Zuckergehalt süß.

Der Restzuckergehalt wird auf mehrere Arten bestimmt. Zuerst durch die verwendeten Trauben: Eine vollreife Traube hat mehr Zucker als eine unreife. Einige Rebsorten enthalten auch mehr Zucker als andere. Außerdem spielt die Gärung eine Rolle für den Zuckergehalt. Der Zucker aus den Trauben wird durch Hefe in Alkohol umgewandelt, so lange bis all der Zucker aufgebraucht ist oder die Hefe durch Alkoholvergiftung abstirbt. Um künstlich einen höheren Restzuckergehalt zu erreichen, wird der Gärprozess durch Hinzufügen von Weinbrand gestoppt. Der Alkoholgehalt erhöht sich, die Hefe stirbt an Alkoholvergiftung und wandelt den restlichen Zucker nicht weiter in Alkohol um.

Auswirkung auf den Geschmack

Was bei der Reifung eines Whiskys in einem Portweinfass geschieht, hängt von der Süße bzw. Trockenheit des zuvor enthaltenen Ports ab. Um den Effekt, den das Fass auf den Whisky hat, bestimmen zu können, muss man herausfinden, welche Art von Port vorher enthalten war. Die meisten Portweine sind eher süß, so dass man im Prinzip davon ausgehen kann, dass eine (Nach-)Reifung im Portweinfass dem Whisky meist eher süße und fruchtige Aromen hinzufügt.

Randbemerkung

Ist Portwein ein zu 100% portugiesisches Produkt? Nein! Portwein muss lediglich in Portugal hergestellt sein. Das bedeutet nicht, dass alle Ausgangsstoffe auch aus Portugal kommen müssen. So kommt zum Beispiel ein Großteil des verwendeten Weinbrands nicht aus Portugal, sondern aus Entwicklungsländern hauptsächlich in Südamerika.

Auswirkung auf die Farbe

Wie beim Geschmack hängt auch die Auswirkung auf die Whiskyfarbe vom Portwein ab. Ein sehr trockener Port hat kaum Auswirkung auf die Farbe des Whiskys; ein sehr süßer macht den Whisky hingegen sehr dunkel. Dies ist eine Art, zu bestimmen, ob ein Portweinfass süßen oder trockenen Wein enthielt. Aber man muss dabei vorsichtig sein. Zuallererst muss man sichergehen, dass der Whisky nicht künstlich gefärbt ist. Außerdem ist es wichtig, wie lange der Whisky im Portfass reifen durfte. Lag der Whisky mehr als fünf Jahre lang im Fass und hat keine dunkle Farbe angenommen, war es fast sicher ein trockener Portwein.