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Kommentar zum elektronischen Whisky-Buch

Anbei ein Gastblog-Eintrag, den ich dem Verfasser 'abgeschwatzt' habe.

Guten Tag Frau Lüning

Ihren Whisky-Store, dieses Juwel unter den kontinentalen Whisky-Quellen, kenne ich schon länger, kann aber, weil ich auf der Insel der Glückseligen wohne, nicht davon profitieren. Denn Sie versenden ja nicht ausserhalb von Deutschland und Einkaufsfahrten an den Starnberger See sind mir dann doch etwas zu aufwändig. Ganz abgesehen von der CO2-Belastung, die Ihnen ja erfreulicherweise auch ein Anliegen ist.

Heute aber, an diesem verregneten Sonntagnachmittag, bin ich auf Ihr PDF-Whisky-Buch gestossen, habe es runtergeladen, ausgedruckt (alle 156 Seiten) und in einem Zuge durchgelesen. Und dies ist der Grund meiner Emaillierung: Dies ist das beste, ehrlichste Buch, das ich je zum Thema Whisky gelesen habe - und es sind derer nicht wenige !!

Chapeau und herzliche Gratulation zu diesem Werk. Gratulation auch zu Ihrem Mut, denn etlichen Ihrer Handelspartner (Abfüllern wie Distillerien) wird wohl die eine oder andere Bemerkung im Halse stecken bleiben ...

Ich trinke seit gut 40 Jahren Whisky, bin also weder Whiskykenner, noch -experte, noch -liebhaber, sondern ganz einfach Whiskytrinker. So wie andere Leute Teetrinker sind. Ich mag das Zeug einfach. Obwohl ich so um die 500 Flaschen besitze (etliche davon leider leer, weil ich eben nicht Sammler, sondern Trinker bin), würde ich mich nie herablassend als Whiskykenner bezeichnen. Denn so etwas gibt es meiner Meinung nach gar nicht.

Als ich damals mit Freunden Whisky zu trinken begann, nicht zuletzt auch aus jugendlichem Protest gegen das unsägliche Schickimicki-Getue um den Wein, gab es in der Schweiz gerade mal den legendären Glenfiddich in der grünen dreieckigen Flasche als Single Malt. Was dieses "Single Malt" eigentlich ist, erfuhren wir (wie die meisten Whisky"kenner"icon_wink.gif erst viele Jahre später, als die Single-Malt-Welle anrollte und über alle Bartresen schwappte. Jack Daniels, Haig, VAT69, Ballantines, Johnnie Walker – wir hatten an allem unseren Spass. Dass Ballantines etwas mit Ardbeg oder Chivas Regal etwas mit Strathisla zu tun hat, wussten wir nicht und es interessierte uns nicht. So wie es mir auch heute herzlich egal ist. Wir tranken den Cutty Sark, ohne auch nur zu ahnen, dass er aus den heiligen Gefilden des Speyside stammt. Ballantines mischten wir mit Coca-Cola und machen das heute noch (aber nur noch im Versteckten). Unbeschwerte Jugendzeit ....

Heute scheint es Whisky nicht mehr zum Trinken, sondern zum Zelebrieren, bzw. darüber sprechen zu geben. Was früher den Wein-Fuzzis vorbehalten war, wird heute von den Whiskykennern locker übertroffen. /Ein nachhaltiger komplexer Abgang mit Spuren kaledonischen Präriegrases und verhaltenen Noten einer trächtigen Hirschkuh im herbstlichen Mischwald nördlich von Gleneagles./

Dochdoch, sowas gibt's. Ich war live dabei, als in St.Moritz, im "Waldhaus am See", dem Hotel mit der legendären Whisky-Auswahl, ein Geschäftsmann seiner Begleiterin wortreich erklärte, jener Whisky mit der orangen Etikette (ein ordinärer Glenmorangie) sei extrem selten, denn er wachse (!) auf einer sturmumtobten Insel weit draussen im Atlantik. Echt! So gehört! Heiliger Schwur - bei Blair Atholl und Jim Beam.

Wenn ich in einer Whisky-Bar zu meinem Glenlivet einen Eiswürfel wünsche, riskiere ich Lokalverbot. Wer Famous Grouse einem 27-jährigen "Extremely Special Edition Outstanding Bottled very rare McGlenbluffing" vorzieht, braucht einen Leibwächter. Und wer sich getraut, Bunnahabhain falsch auszusprechen, wird für vogelfrei erklärt. So ändern sich die Zeiten. Ich war ein einziges Mal auf Einladung eines Importeurs an einem public Whisky-Tasting. Ca. 60 Leute und mindestens 20 Varietäten. Ich schlug meinen Mantelkragen hoch und ging. Bevor es losging.

Eigentlich wollte ich Ihnen nur spontan zu Ihrem Buch gratulieren, aber jetzt ist wegen dem anhaltenden Regen doch etwas mehr daraus geworden. Ich werde gleich ein neues Fundstück öffnen: Meine Frau hat mir aus dem ALDI (das gibts jetzt in der Schaweiz auch) eine Flasche "Glenburgie - Single Malt - 18 years" mitgebracht. Weiss der Teufel, was da drin ist und wo es her kommt – aber vielleicht schmeckt es mir.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ganz nach dem Grundtenor Ihres Buches "Very interesting indeed! But first of all you've got to like it":

SLÁINTE !

The Managers' Choice Serie - Teil 2

Im Rahmen der Vorstellung der neuen The Managers' Choice Serie von Diageo ging es hier im Forum heiß her. Vor allem am Preis der einzelnen Flaschen erhitzten sich die Gemüter.


Aktuell wurde die zweite Reihe offiziell angekündigt, nachdem zuvor bereits Details aus wie immer gut unterrichteten Kreisen hier im Forum zu hören waren. Hier sind die Daten:


Blair Athol November 1995 570 Flaschen

Bodega Sherry European Oak


Cragganmore May 1997 246 Flaschen

Bodega Sherry European Oak


Dalwhinnie February 1992 270 Flaschen

Refill American Oak


Dufftown May 1997 282 Flaschen

Rejuvenated American Oak


Glen Spey January 1996 276 Flaschen

New American Oak


Strathmill December 1996 300 Flaschen

New American Oak


Talisker December 1994 582 Flaschen

Bodega Sherry European Oak


Die vermutlich ähnlich hohen Preise kenne ich noch nicht. Ab 230 Euro pro Flasche wird es vermutlich losgehen.


Und auch dieses Mal gilt: Ja, wir haben Zugriff auf diese Flaschen. Wir werden sie aber nur auf Vorbestellung einzeln ordern.


P.S.: Meine Frau hat sich entschieden, dieses Mal doch alle Flaschen aufs Lager zu nehmen. Wir mussten das letzte Mal doch häufiger auf Kundenwunsch nachbestellen.